- Bliss
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Blịss[nach Charles Bliss, * 1897, ✝ 1985] das, -, Symbolsprache für nicht sprechende körperbehinderte und mehrfachbehinderte Menschen mit Sprachverständnis. Fehlende Artikulation und gestörte Bewegungsabläufe machen das Lesenlernen oft unmöglich. C. Bliss entwickelte nach längerem Chinaaufenthalt und inspiriert von der chinesischen Schrift 1949 in Australien eine Bildersprache aus aufeinander aufbauenden grafischen Symbolen, die von den Behinderten je nach Leistungsstand in unterschiedliche Anzahl (und Größe) auf Symboltafeln gezeigt werden können. Seit 1972 sind rd. 1 400 Symbole entwickelt; sie können zu Sätzen zusammengestellt werden und ermöglichen den Behinderten eigenständige Mitteilungen an ihre Gesprächspartner in Schule und Umwelt. - Schreibgeräte und Sprechhilfen auf Computerbasis mit Blisssymbolen sind bereits entwickelt.Blịss,1) Sir (seit 1950) Arthur Edward Drummond, britischer Komponist, * London 2. 8. 1891, ✝ ebenda 27. 3. 1975; wurde nach Studien in London (G. Holst, R. Vaughan Williams) 1921 Professor am Royal College of Music ebenda, 1942 Leiter der Musikabteilung der BBC, 1953 Master of the Queen's Music. Zunächst Anhänger von I. Strawinsky und M. Ravel, wandte sich Bliss als Komponist seit etwa 1930 der Spätromantik zu.Werke: Opern: The Olympians (1948, nach J. B. Priestley); Tobias and the angel (1960).Ballette: Miracle in the Gorbals (1944); The lady of Shalott (1958).Orchesterwerke: A colour symphony (1922, Neufassung 1932); Meditations on a theme of J. Blow (1955); Discourse (1957, Neufassung 1965); March (1964).Chorwerke: Morning heroes (1930, für Sprecher, Chor und Orchester); Mary of Magdala (1963, für Soli, Chor und Orchester).L. Foreman: A. B., Catalogue of complete works (Sevenoaks 1980).2) Gilbert Ames, amerikanischer Mathematiker, * Chicago (Illinois) 9. 5. 1876, ✝ Harvey (Illinois) 8. 5. 1951; Professor in Chicago (1908-41); grundlegende Arbeiten zur Variationsrechnung; befasste sich außerdem mit algebraischen Funktionen und Kurven, Differenzialgleichungen und Randwertproblemen sowie mit der äußeren Ballistik.Werke: Calculus of variations (1925; deutsch Variationsrechnung); Algebraic functions (1933); Lectures on the calculus of variations (1946).3) Henry Evelyn, amerikanischer Bibliothekar, * New York 29. 1. 1870, ✝ Plainfield (N. J.) 9. 8. 1955; schuf aus 25 wissenschaftlichen Sachgruppen ein System der bibliographischen Klassifikation, das sich an der positivistischen Philosophie von A. Comte orientierte und eine theoretisch-philosophische Verbesserung sowohl der Dezimalklassifikation als auch des Systems der Library of Congress erstrebte.
Universal-Lexikon. 2012.